Sigi Tapete.

Mustertapete

vom 21. bis 24. April

neue Tapetenmuster
von Alexis Dworsky, Sigi Bucher, Moritz Goetze, Wolfgang Achmann, Barbara Lechner, Judith Egger, Claus Eisenschink, Matthias Kisselmann und Korbinian Greiner

oder warum beschäftigen sich Künstler mit Tapeten, und warum tapezieren wir Wände?

Anna Viebrock. Spaziergänge. Berlin Grünau 1997/98

 

Tapeten schmücken Wände. Tapeten sind meist gemustert. Tapeten sind mit einer Vorstellung vom Wohnen verbunden.

Viele gegenwärtige Gestaltungstrends, wie das große Interesse an Heimwerken, Inneneinrichtungskonzepten, die mit dem Begriff Cocooning beschrieben werden und der Versuch - entgegen ihrer befürchteten Medialisierung - Architektur wieder mit schwerem Material am Ort zu begründen, zeigen den Vormarsch der Lebensraumbastler.

Wir suchen wieder das Glück in den eigenen vier Wänden.

Und wenn wir die Wohnung als vertrauten Hintergrund, als Einbettungsapparatur und Gewohntes brauchen, um Ungewohntes oder die Botschaft der Götter wahrzunehmen - was überzeugender dann ist, wenn man die Außenwelt als feindlich annimmt -, dann werden wir versuchen müssen die Gewöhnungskontexte selbst zu gestalten.

Die Tapete hilft uns dabei.

Die Idee der Tapete hat mit dem Bild zu tun. Dem Bild an der Wand, aber nicht mit dem Tafelbild, sondern eher mit dem Fresco.
In unendlicher rahmenloser Länge aufgerollt, nass geklebtes Papier, das an der Wand erstarrt und sich mit ihr verbindet. Die Tapete gibt der Wand ein Bild, das aber meist nicht als Vorstellungsraum oder Illusionsraum funktioniert, sondern der Funktion des Raumes näher bleiben will, der eher durch seine Abwesenheit der Phantasie und dem Alltag eine Bühne bieten kann. Die Tapete hält sich zurück. Ihr Geheimnis ist das Muster. Und im Muster, im Motivrapport, kann in der Wiederholung das Gewohnte erscheinen.

Und die Entscheidung des Wohnenden, den Raum mit der Tapete seiner Wahl zu bekleiden, zeigt auf der anderen Seite den persönlichen Geschmack und Gestaltungswillen. In dem Maße, wie die Wohnung als Rauminstallation verstanden werden kann, erläutert sie auch das Leben als plastische Aufgabe. Wenn die Wohnung außerdem - vom Selbstdesign geprägt – als ein Ort der Ausstellung funktioniert, dessen Besucher durch persönliche Einladungen zur Besichtigung zugelassen sind, dann erfüllt sich der Traum des Heimgestalters.

Wiederholungen allerdings für nie gesichert zu halten und den Einladungen des Heimgestalters zu misstrauen, ist der Anfang der künstlerischen Produktion.

Neun Künstler zeigen in der Ausstellung ihre Überlegungen zum Thema Tapete.

 

Bestellung einzelner Tapeten hier möglich »

Bazillen. Plastilin auf Wandfläche ca. 370 x 450 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104056
Judith Egger München 19.04 und 20.04.2005

HHCB. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104058
Korbinian Greiner, Matthias Kisselmann München April 2005

conspiracy. immer nach demselben Muster. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104057
Alexis Dworsky München 2005

perge - perge. (fahre fort - fahre fort) schwarz - weiss Plot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104051
Claus Eisenschink München 2005

you never work alone. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104059
Wolfgang Achmann München 2005

Isarrauschen I. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104055
Martina Bieräugel München 2005

stripes 01 - 05. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104053
Sigi Bucher München 2005

Ranke. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104054
Moritz Götze Halle/Saale 2005

Daisys love - candies. Farbplot 120 x 370 cm (Ausschnitt) Bestellnummer 2104052 ____________________ Barbara Lechner München 2005

 

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